Sonntag, 14. Oktober 2012


Für Liebe und Gerechtigkeit!

Aufruf an alle Christen und mündigen Bürger!

Nach einer so inspirierenden und politischen Predigt in der Thomaskirche zu Leipzig über den Jakobus-Brief: „Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist“ (Jakobus 5, 16) und in Anbetracht der heutigen Losung: „Wenig Geld aber ehrlich verdient, ist besser als viel Einkommen mit Unrecht. (Sprüche 16,8) und des heutigen Lehrtextes: „Der Glaube an Gott macht Menschen wirklich reich, weil sie dann mit dem zufrieden sein können, was sie haben.“ (1.Timotheus 6,6), sehe ich mich mal wieder in der Aufgabe mein Wort zum Tag wieder mehr politisch zu formulieren!

Wir haben aus meiner Sicht drei wichtige Probleme:
1) Eine fast ungebremste Zerstörung unserer Natur und damit die gemeinsame Grundlage für Ernährung, Mobilität, Gesundheit und Wohnraum.
2) Eine unglaublich schnelle Vermehrung von Reichtum auf der einen und Armut auf der anderen. Mit Armut ist nicht nur der Mangel an Geld, sondern viel wichtiger auch an Bildung, politischer Teilhabe und Kultur gemeint.
3) Eine Entdemokratisierung selbst genannter demokratischer Regierungssysteme in vielen Staaten der Welt und ein nationaler Egoismus.

Wir, besonders als Christen, und mündigen Bürger müssen dagegen etwas stellen. Ein Blick in die nähere Vergangenheit ist wichtig und als Neu-Leipziger sage ich das bewusst, können die vielen Friedensgebete der 80ziger Jahre als Vorbild dienen, wie ein tätkräftiges Beten aussehen kann. Nämlich im Gebet und Gesang vereint nach dem Verlassen der Kirche gemeinsam die Stimme zu erheben und in Demonstrationen für Veränderungen zu kämpfen. Dieses Beispiel zeigt, dass wir es schaffen können, egal welcher Religion, Konfession und Staat wir angehören, durch kleine Aktionen, die wachsen, eine Veränderung zu erreichen.
Ich bin der festen Überzeugung, dass wenn wir uns auch im öffentlichen Diskurs auf vielleicht drei Kernziele einigen und diese dann sich in einen Prozess entwickeln lassen, wir der Menschheit noch einen Schub zu Liebe und Gerechtigkeit, zu Freiheit und Solidarität und zu Verantwortung und Teilhabe geben können.
Lass es uns versuchen!

Ziel 1: Lokale Versammlungen installieren, die sich gemeinsam auf dem Weg machen in ihren lokalen Rahmen eine Veränderung zu bewirken, dass kann zum Beispiel die Finanzierung  einer lokale Grundsicherung der Bedürfnisse der Menschen nach Nahrung, Wasser, Wohnraum, Bildung, Mobilität und Gesundheit bedeuten, dass kann aber auch der gemeinsame Protest gegen Ausgrenzung, Rassismus und Ausbeutung sein oder schlicht und einfach das kostenlose Anbieten von Kultur, sei es Literatur, Film, Theater usw. sein!

Ziel 2: Eine Vernetzung ermöglichen. Wenn wir nicht unsere guten Ideen teilen, was wir heute schneller, denn je schaffen können, werden wir nichts erreichen!

Ziel 3: Die Probleme der Welt: Zerstörung der Natur, unermesslicher Reichtum von wenigen und die Entdemokratisierung und wieder sehr starken Nationalisierung nicht aus den Augen verlieren, sondern alle seine Kraft dazu nutzen gegen diese Probleme neue Modelle zu setzen und damit Vorbild für andere zu sein.

Ich selber hoffe, dass wir vielleicht einsteigen können, in eine Diskussion über diese Ansätze und bin überzeugt, dass wenn wir die Kreativität vieler Menschen einsetzen für eine bessere Zukunft, wir auch diese bessere Zukunft erreichen können.

Mit lieben Grüßen
Euer Zeitgenosse Visionär92