Sonntag, 31. Oktober 2010

Ein Jahr Vegetarier – Ein Bericht der Selbsterfahrung!

Vor nun genau einem Jahr habe ich den Selbstversuch Vegetarier sein, angefangen. Zeit ein Resümee zu ziehen. Nein, keine Sorge: Ich bin und bleibe Vegetarier du das auch weiter aus Überzeugung. Was für mich mit einer einfachen Frage (" Du bist doch eigentlich viel zu schlau, um immer noch Fleisch zu essen?") begann, die mir auf der letzt jährigen Tagung zum Konziliaren Prozess – Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung gestellt wurde, ist nun eine geglückte Nahrungsmittelumstellung geworden. Mit einer Ausnahme am Heiligabend habe ich es nun ein Jahr ohne Fleisch geschafft! Ohne Fisch habe ich es ein Jahr bis auf 20 Tage in Südafrika auch geschafft! Da mich die Südafrikaner sonst für bekloppt gehalten hätten. Wie du willst auch kein Fisch? Um mir ihre Wertschätzung zu bewahren, habe ich ab und zu dort Fisch gegessen.

So jetzt werdet ihr euch fragen, ist ja alles schön und gute, was er uns da erzählt, aber es interessiert mich nicht. Dem will ich entgegnen ist es dir auch egal das andere Menschen hungern, während du dir ein schönes, großes, saftiges Rindersteak reinziehst. Okay, dann brauchst du diesen Text nicht weiterlesen. Aber wenn du sagst: Nein, egal ist es mir nicht, aber was kann ich dagegen tun, ich bin doch nur einer von 6,878,641,768.Milliarden Menschen (Quelle: http://www.census.gov/main/www/popclock.html Zugriff: 31.10.2010/23:16). Dann ist es gerade das, das was du machen kannst.

Erkennen das du Mensch bist, weil 6,878,641,767 andere auch Menschen sind. Das bedeutet der Mensch ist durch andere Menschen erst Mensch. Somit hast du eine Grundgemeinschaft zu jedem anderen Menschen. Und ich will dir noch was vorführen: Würdest du zu einen Verwandten, Bekannten oder Freund, der vor deinem Haus auf der Treppe bzw. vor deiner Wohnungs- und Haustür, um Nahrung bittet, die Tür zuschlagen und dich wieder deinem saftigen, große, leckeren und schönen Rindersteak widmen.

Ich sage dir und das ist keine prophetische Aussage: Du würdest ihm was geben von deinem Essen! Und genau diese Bekannten (Wir sind alle Menschen und das ist uns bekannt, das macht uns mit jedem bekannt, denn wir haben eine gemeinsame Grundlagen (s.oben)) sind es, die an unseren Grenzen (rund um Europa) uns um Nahrung bitten oder das wir wenigstens den Weltmarkt so gestalten, dass sie von ihrer Produktion in ihren Regionen (auf ihren regionalen Absatzmärkten) leben können.

Also willst du weiter zu sehen, dass dieses sinnlose Sterben vor Hunger weitergeht, dann widme dich wieder deinem Rindersteak! Aber wenn es dir nicht egal ist, dann fang an, deine Ernährung zu hinterfragen, das bedeutet: Sich informieren, welche Landwirtschaft und welche Politik unterstütze ich eigentlich mit meinem großen Fleischkonsum. Wie kann ich dazu beitragen, dass dieser gesenkt wird oder ich zum Beispiel nur noch Fleisch vom Kleinbauern kaufe, dessen Mehrheit auf der Welt noch ökologisch produzieren?

Das sind die Fragen, die jedem etwas angehen und auch jeder handeln kann und jeder der handelt baut zeitgleich politischen Druck auf und kann seine Wahlstimme nur noch den Menschen geben. Bewusst sage ich hier Menschen und nicht Parteien, denn die Menschen sind es, die hinter den Konzepten stehen, die wir wählen sollten und nicht die Parteien.

Auch wenn wir in unserem politischen System eine sehr große Fokuszierung auf Parteien haben und die Parteienzugehörigkeit Wahlen entscheidet.

Fragt eure Kandidaten, wie stehen sie zu dieser Thematik und der Kandidat, der ihnen den glaubwürdigsten Eindruck bzw. das tatkräftigste Eigen-Handeln bzw. die besten Ideen auch für Änderungen der politischen Rahmenbedingungen präsentiert, den solltet ihr dann wählen und dann sollte es auch egal sein, dass er in einer anderen Partei(Solange wir Parteien haben, sag ich das so!) ist, die ihr eigentlich nicht wählen wollt, dann ist er dennoch die richtigere Wahl!

Doch Vorsicht solange wir ein vielschichtiges Parlament haben in dem ein Abgeordneter nicht nur Gesetze für Landwirtschaft bzw. Ernährung macht, kann es sein, dass dieser Abgeordnete, der für euch in diesem Aspekt der geeinigte Kandidat ist, aber in anderen Punkten ganz abstruse Positionen vertritt z.B. Eintreten für Atomkraftwerke oder Krieg! Falls diese Punkte gegen eure Grundprinzipien sind, dann solltet ihr lieber die Finger von diesem Kandidaten lassen.

Anhand dieses Beispiels ist deutlich geworden, dass wir zwar eigentlich Menschen in unserem Parlamentarismus wählen wollen, aber irgendwie dann doch anhand der meisten ins gesamten Übereinstimmungen eine Partei wählen oder gar nicht wählen, da keine Partei unsere unterschiedlichen Interessen so vertritt.

Wir brauchen somit eine Veränderung unserer Demokratie, eine Revolution der Demokratie, die eine Abspaltung von Fragen der Ernährung und Landwirtschaft, von Fragen der inneren und äußeren Sicherheit zufolge hätte!
Das führt zu mehr Menschen in Parlamenten (sollten dann mehrere sein!), die für ihr eigenes persönliches Handeln und für ihre Ideen gewählt worden sind und die dann auch ihre Konzepte eher umsetzen können!

Jetzt werdet ihr mich sicherlich fragen, ziemlich von Thema abgekommen oder? Wolltest du uns doch von deinem 1 Jahr als Vegetarier erzählen. Genau diese Gedanken, die ich euch jetzt eben präsentiert habe sind Gedanken, die sich durch meine Beschäftigung mit Ernährung entwickelt haben. Somit kann man sagen: Es ist nicht schwer Vegetarier zu sein: Lass einfach das Fleisch (und den Fisch) weg und füttert euren Geist mit neuen Ideen und lasst ihn auch mal produktiv nachdenken. Denn in jedem Kopf warten nur Ideen, die von demjenigen gedacht werden müssten.

In diesem Sinne, lasst euch diesen Text durch den Kopf gehen und schreibt mir eure Gedanken zu meinem Text oder schreibt euch eure Ideen auf, die euch gekommen sind. Wir brauchen kritische Geister!

Mit lieben Grüßen
Euer Visionär92

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