„Die Staaten des
sogenannten ‚Westens‘ brauchen gar keine per Forma aristokratische /
oligarchische politische Regime sein, da sie gegenüber dem Rest der Welt ein
aristokratisches politisches Regime sind bzw. oligarchisch auftreten. Wir, als
Bevölkerung dieser Staaten (BRD, USA, Kanada, andere EU-Staaten) leben somit in
den Herrschaftsstaaten der Welt, die auf Kosten ihrer „Untertanenstaaten“
leben. Wir sind nach wie vor die Profiteure des Systems. Wir sind anzuklagen.
Wir müssen uns ändern.“ (25.04.2014)
Eine weitere Schlussfolgerung muss lauten:
Wir leben nach wie vor in einer per Forma „Demokratie“.
Wir leben nach wie vor in einer per Forma „Demokratie“.
Wir, das heißt nun erst einmal nur die wahlberechtigte
Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland, der sogenannte „Demos“ (griechisch
für Staatsvolk), da ich diesen am besten überblicken kann.
Warum benutze ich das Wort „per Forma“?
Ich kann es ihnen sagen, da diese Demokratie nicht das
Ergebnis eines Prozesses des Demos ist und dieser angeblich so demokratische
Staat sehr oligarchische Züge hat. Schon
der Politikwissenschaftler Robert Michel sprach im Hinblick auf die sich immer
stärker entwickelnde Sozialdemokratie schon Anfang des 20. Jahrhunderts von einer in ihre Organisation bestehenden
„ehernen Gesetz der Oligarchie“. Das bedeutet eine professionalisierten Elite
übernimmt die Leitung und Durchsetzung der Meinung in einer Partei. Diese
professionalisierte „Elite“ gibt es nach wie vor und sie übernimmt nach wie vor
die Leitung und die Durchsetzung von „Mainstream-Meinungen“ in unserer
„demokratischen“ Bundesrepublik.
Wir brauchen gar nicht ein per Forma aristokratische
politische Regime in der Bundesrepublik Deutschland, da die Mehrheit des Demos
mit der bestehenden Situation so zufrieden ist oder zu wenig informiert ist,
dass sie gar nicht das derzeitige Regime trotz dieser oligarchischen Züge in
Frage stellen. Daraus ergibt sich eine nach wie vor sehr starke Zustimmung zu
starken Fokussierung auf „nationale“ Interessen und auf wirtschaftlichen Erfolg
koste es was es wolle. Diese Akzeptanz führt dazu, dass im Endeffekt die
Staaten des Westens die Oligarchie für alle anderen Staaten der Welt bilden. Diese Rolle wollen die EU-Staaten,
die USA und Kanada um jeden Preis verteidigen, da damit die Kontrolle über die
politische Macht in Fragen von
Sicherheit und Deutungshoheit, über ökonomische Macht in Fragen von Geld und
Ressourcen, über ideelle Macht in Fragen von Werten und Weltanschauung, und
über kultureller Macht in Fragen von Medien und Wissensvermittlung bei ihnen
verbleibt. Sie kontrollieren den Geldfluss dieser Welt. Man braucht sich nur
die Daten anzuschauen, welcher „Nationalität“ die meisten der sogenannten
„Superreichen“ sind, um zu begreifen, dass diese Oligarchie nur auf der
Ausbeutung vieler Menschen finanzierbar ist.
Die sogenannten BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien,
China und Südafrika) stellen aber zunehmen diese Oligarchie in Frage. Sie
verstehen das kapitalistische System inzwischen genauso gut bzw. verstehen es sogar
besser zu spielen als die G7 Staaten (zu denen auch das „Nicht-Westliche“ Japan
gehört, dem schon seit jeher Antagonisten zu China). Dieser wirtschaftlicher
Imperialismus der G7 Staaten steht nun aber der immer noch stark wachsende
wirtschaftliche Imperialismus der BRICS-Staaten entgegen. Zu dem sich bei
Russland auch ein geopolitischer, nationaler Imperialismus hinzugesellt, siehe
aktuelle Entwicklungen in der Ukraine, auch bei China gibt es diesen nationalen
geopolitischen Imperialismus.
Was versuchen nun also die per Forma „westlichen“
Demokratien. Sie versuchen oligarchische/autokratische Formen zu kopieren. Das
jüngste Beispiele sind die beiden Freihandelsabkommen zwischen EU und Kanada
auf der Einen und zwischen EU und USA zum Anderen. Diese Verhandlungen von
Anfang an, weder einer demokratischen Kontrolle noch einer demokratischen
Mitwirkung unterworfen, soll die oligarchische Rolle der EU, USA und Kanada auf
Jahrzehnte hin sichern.
Warum kritisiere ich, der wahrscheinlich auch von dieser
Entwicklung profitieren wird, dieses System?
Ganz einfach, da ich absolut jedes menschenverachtenden
System ablehne. Was früher das „Herrenmensch-Denken“ der Rassisten u.a. der
Nazis war, ist nun der „westliche Imperialismus“, der auf den Nationalismus
seiner Staaten aufbauen kann und vor allem durch seine wirtschaftliche
Unternehmen, Banken und Finanzkonzerne die Marktwirtschaft nach ihrem Gutdünken
kontrollieren. Ich bezeichne diese
oligarchische Kontrolle deswegen als menschenverachtend, da sie nach wie vor
meine Mitmenschen in vielen Regionen der Welt verhungern lässt, sie qualvoll an
einem Mangel an Wasser und Gesundheitsversorgung sterben lässt, sie auf
einander hetzt und sie mit von ihnen hergestellten Waffen töten, die Ausbeutung
und Zerstörung der Natur weiter voranschreiten, nur um das Gelüste nach immer
mehr Wachstum in den „Herrschaftsstaaten“ zu sättigen und den Bevölkerungen dieser
ihre Konsumlust frönen dürfen.
Was kann ich tun?
1.
Anfangen mit der Selbstreflexion:
Ich bin einer von dem 1% der Weltbevölkerung, dem es schon
in seinem Studium besser geht als anderen, die ihr Leben lang für ihr Überleben
geschuftet haben.
Ich bin einer von dem 1 % der Weltbevölkerung, dem die
Rahmenbedingungen des Lebens die Chance gegeben hat, sich politisch und
gesellschaftlich für eine bessere Welt einzusetzen.
2.
Anfangen mit dem Selbsthandeln:
Ich bin einer von vielen die handeln können. Also handele
ich, damit andere auch handeln!
Ich bin einer von vielen, die Ideen haben, also setz ich
meine Ideen um, damit andere auch sehen, dass sich unsere Ideen umsetzen
lassen.
3.
Anfangen mit dem Selbst-sich-zurück-nehmen
Ich bin einer, der auf mich selbst achten muss, der nur
dieses eine Leben auf der Welt hat und deswegen sich zurücknehmen darf, wenn er
etwas vorangetrieben hat.
Leipzig, den 25.04.2014
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