Mittwoch, 15. Mai 2013

Drei Zitate und ein Tipp!


Liebe Zeitgenossinnen und Zeitgenossen

In den vergangenen Tagen bin ich sehr mit persönlichen Entscheidungsprozessen beschäftigt und deswegen leidet mein konkretes politisches Engagement darunter. Natürlich kann man sich immer noch per Facebook und Twitter zu Wort melden und kurze Schlaglichter in die Gesellschaft tragen, aber natürlich ist das nicht dasselbe als sich hier im Blog zu Wort zu melden.

Ich will das heute tun, in dem ich euch drei großartige Zitate von drei großartigen Männern vorstelle:

1) Uwe Dittmer schreibt in einem mich sehr prägenden Buch: „ Die Utopie des Reich Gottes. Politik mit der Bibel“, das auch online als PDF abrufbar ist, folgende Sätze:

"Wenn also die Zukunft vorgestellt wird als eine solidarische Gesellschaft, dann darf heute nichts gefördert werden, was nur habgierischen Egoismus entspricht und dem solidarischen Miteinander entgegensteht. Alles Bemühen wird dann bereits heute auf dem Abbau von privilegierenden Strukturen gerichtet sein, auch wenn bis zum völligen Abbau Jahre und Jahrzehnte vergehen sollten. Aber es muss angefangen werden und die richtige Richtung ist entscheidend."

-> Ich finde darin eine brillante Beschreibung für ein Engagement trotz aller Problematiken in der Welt. Es gibt einem die Gewissheit, dass auch das heutige tolle Engagement von Millionen anderen Menschen und von mir nicht vergeben ist.

2) André Gorz schreibt in seinem Buch "Abschied vom Proletariat" folgende Sätze: 

"Es geht nicht darum, sich einen transzendentalen Projekt zu widmen, das von Leiden erlöst und mit ihren Zinsen den Preis für unseren Verzicht zurückzahlt." 

-> Auch wenn ich hier als Anmerkung hinzufügen will, dass eine transzendentale Reflexion unseres Verhaltens sehr wichtig ist und da hilft zum Beispiel die Möglichkeit der Selbsttranszendenz / des Zurückkehren zum Ursprung zum Sein-Selbst/ zu Gott

"Nunmehr heißt es im Gegenteil zu klären, was wir wollen. Die Logik des Kapitals hat uns an die Schwelle der Befreiung geführt. Aber man kann sie nur mittels einer Zäsur überschreiten, die die produktivistische Rationalität durch eine andere Rationalität ersetzt. Einzig die Individuen selber können die Zäsur vollziehen. Das Reich der Freiheit wird nicht aus materiellen Prozessen resultieren; es kann allein aus einem Gründungsakt der Freiheit erstehen, der, als absolute Subjektivität verkündet, in jedem Individuum sich als höchstes Ziel setzt."

-> Auch wenn er sehr fachlich abgehoben schreibt, kann ich hier mit Gorz sehr gut mitgehen!

=> Empfehlen für eine Auseinandersetzung kann ich das Buch von Arno Münster: "Andre Gorz oder der schwierige Sozialismus. Eine Einführung in Leben und Werk" vom Rotpunktverlag

3) Albert Schweitzer 

In dem sehr guten Buch: „Albert Schweitzer. Ethik und Politik“ von Ernst Luther gibt es viele sehr hilfreiche Textpassagen. Ich will euch heute „nur“ einen Gedankengang vorstellen, den Dr. med. Horst-Peter Reichardt in seine Kurz-Rezension aufgenommen hat:

Schweitzer: „Die Ethik befindet sich nicht in Harmonie mit solchem Weltgeschehen, sondern in Auflehnung gegen es. Sie ist die Regung eines Geistes, der anders sein will, als der, der sich in der Welt kundgibt“. 


Luther: „Die Ethik Albert Schweitzers ist ein Störfaktor im Weltgeschehen“. 

Und deswegen will man sie vergessen machen. Aber wir brauchen sie zum „Anderssein als die Welt“ (Schweitzer). 

=> Das "Anderssein als die Welt" ist die grundlegende Handlungsmaxime der Christen, das ist die gesunde Radikalität Jesus Christus, wir haben durch seine Verbindung der sozialen Idee mit Gott uns ein Handlungsraum aufgemacht, in der wir für solidarisches Miteinander eintreten, die gemeinsame Grundlage (die ERDE!) bewahren und friedliches Miteinander vorleben!


-> Heute Abend gibt es eine Veranstaltung in Leipzig im Hörsaal Erdgeschoss der Theologischen Fakultät (Martin-Luther-Ring 3) um 17 Uhr zum Thema: „Albert Schweitzer - Idee und Programm“
=> Ich werde da sein, ihr auch?


Mit solidarischen Grüßen
Euer Visionär92

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